Viele auftretende Thuja Krankheiten resultieren aus den veränderten Standortbedingungen, denn ursprünglich war der Abendländische Lebensbaum in Sumpf- und Moorgebieten im Norden Amerikas zuhause.
Während in den Heimatregionen eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit herrscht und die Jahresniederschläge bei über 1000 mm/m² liegen, mussten sich die Gewächse bei uns auf andere Klimaverhältnisse einstellen.
Lebensbäume besitzen ein sehr fein verzweigtes, oberflächennahes Wurzelwerk, das auf Bodentrockenheit empfindlich reagiert. Trotzdem gelang Thuja occidentalis der Siegeszug in unsere Gärten, nicht zuletzt wegen des stattlichen und ansprechenden Aussehens der Bäume.
Welche Thuja Krankheiten gefährden die Attraktivität der beliebten Nadelgewächse?
Der Gesundheitszustand einer Thuja lässt sich an ihrem Erscheinungsbild überprüfen. Sprießen neue Triebe in satter Farbe, geht es der Pflanze gut. Kränkelnde Gewächse machen dagegen mit braunen Zweigen auf ihren unpässlichen Zustand aufmerksam.
Treten Veränderungen auf, ist rasches Handeln nötig, um den schlimmsten Fall, das Absterben des Lebensbaumes, zu verhindern. Lebensbaum Krankheiten bekämpfen heißt aber auch, den Gewächsen optimale Wachstumsbedingungen zur Verfügung zu stellen, damit sie neue Kräfte sammeln und sich schnellstmöglich erholen können.
Eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung gilt als beste Prophylaxe vor Krankheiten und Schädlingen. Der Boden sollte humusreich, nicht zu sauer und vor allem nicht zu trocken sein, damit sich Thujen wohlfühlen.
Manche Arten verfärben sich im Winter
Wechselt die Thuja occidentalis im Herbst ihre Farbe, muss es sich nicht zwangsweise um eine Krankheit handeln. Die Wildarten tragen im Winter ein bräunlich-bronzenes Nadelkleid. Das Einlagern von bräunlichen Farbstoffen dient dem Schutz gegen frostige Temperaturen.
Die Zuchtformen, z.B. Thuja occidentalis Brabant, passen sich der Kälte mittlerweile besser an, weshalb bei ihnen die Winterfärbung weniger stark ausfällt. Je kälter der Standort, umso deutlicher die Verfärbung. Thuja Smaragd kommt ohne Farbwechsel im Winter aus, weshalb sich viele Gartenbesitzer für diese Art entscheiden.
Welche Thuja Krankheiten gibt es?
Grundsätzlich lassen sich Schäden an Lebensbäumen wie folgt unterteilen:
- Pilzerkrankungen, die ein Zweig- und Triebsterben hervorrufen
- Wurzel- und Stammfäule wird durch einen dauerhaft nassen Stand begünstigt.
- Käfer und Raupen, die insbesondere nach trockenen Sommern über Thujagewäche herfallen.
- Baumläuse, Spinnmilben und Schildläuse
- Schadsymptome aufgrund äußerer Einflüsse, wie Streusalz, Wassermangel oder Überdüngung
Von Pilzen ausgelöste Krankheiten
Weil sich ihre Triebe im Winter nicht verfärben, fallen bei der Thuja Smaragd Krankheiten viel schneller auf. Ansonsten bleibt die eigentliche Ursache für braun gewordenes Laub unter Umständen zunächst verborgen.
Als Erreger kommen für gewöhnlich Pilze in Betracht. Das Pestalotia-Triebsterben geht auf einen Pilz namens Pestalotia funerea zurück. Es handelt sich um einen Schwächeparasit, der bereits beeinträchtigte Gewächse bevorzugt.
Schwarze Sporenlager auf braunen Spitzen im Frühjahr deuten auf den Pilz Kabatina thujae hin. Markant sind hier die extrem scharfen Abgrenzungen zu den noch gesunden Bereichen eines Zweiges.
Das Schadbild von Didymascella thujina wird gemeinhin als Nadel- oder Schuppenbräune bezeichnet. Für die Wurzel- bzw. Stammfäule trägt meist der Pilz Phytophthora cinnamomi die Verantwortung. Dieser Erreger breitet sich im Boden aus.
Sterben die Bäume sehr schnell ab, handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Hallimasch-Befall.
Der Pilz mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Armillaria mellea erobert mit Rhizomorphen (wurzelähnliche Stränge) neue Lebensräume. Sein Zerstörungswerk vollzieht sich mit Hilfe eines weißen Pilzgeflechtes, das sich zwischen Rinde und Holz immer mehr Fläche verschafft.
Von Phytophthora cinnamomi und Hallimasch befallene Bäume sollten so schnell wie möglich samt Wurzeln entfernt werden, weil Rettungsmaßnahmen fehlschlagen.
Krankheiten der Thuja, die durch tierische Parasiten ausgelöst wird:
- Thuja-Miniermotte (Argyresthia thuiella) – Dieser Nachtfalter stammt wie Thuja occidentalis aus Nordamerika.
- Wacholder-Borkenkäfer (Phloeosinus thujae) – Der zur Familie der Rüsselkäfer gehörende Schädling sucht sich auch gerne Thujen als Wirtspflanzen aus.
- Gefurchter Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus) – Die adulten Tiere ernähren sich vom Laub und die Larven von den Wurzeln.
- Bis zu 4 mm groß werdende, orange bis gelblich-braune Baumläuse der Art Cinara cupressivora bevorzugen Lebensbäume und andere Zypressengewächse.
- Eventuell treten an Thujen Spinnmilben und Schildläuse auf.
Fazit und Behandlungsvorschläge
Regelmäßige Pflege beugt Thuja Krankheiten vor. Umsorgte Gewächse verfügen über Widerstandskräfte, die Erregern und Schädlingen trotzen. Bei den ersten Anzeichen von parasitärem Befall erweist sich ein kräftiger Rückschnitt (aber nicht ins alte Holz) als wirkungsvollste Maßnahme.
Gegen Pilzerkrankungen hält der Fachhandel Fungizide bereit. Vom Borkenkäfer befallene Lebensbäume müssen gefällt und ihr Holz entsorgt werden.
Gegen Dickmaulrüssler helfen Nematoden (Fadenwürmer), die den gefräßigen Larven im Boden den Kampf ansagen.
Bei Baumläusen, Spinnmilben und Schildläusen empfiehlt sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. (Anwendung nach Gebrauchsanweisung des Herstellers). Spritzungen an Thuja occidentalis sind aber nur sinnvoll, wenn der Befall frühzeitig erkannt wird.