Auf den ersten Blick besitzt eine Scheinzypresse eine verblüffende Ähnlichkeit mit einer Thuja.
Die nahe Verwandtschaft lässt sich nicht leugnen, denn sowohl die Thuja occidentalis als auch die Chamaecyparis gehören der Pflanzenfamilie der Zypressengewächse an. Nur bei genauer Begutachtung treten die Unterschiede zwischen Scheinzypressen und Thujen in den Vordergrund.
In erster Linie betrifft es das schuppenartige Laub, das bei beiden Koniferenarten eine unterschiedliche Struktur aufweist. Dazu kommen noch die differenzierten Standortvorlieben. Nicht zuletzt riecht eine Thuja occidentalis völlig anders als eine Scheinzypresse.
Wissenswertes über die Pflanzengattung Chamaecyparis
Aufgrund der starken Ähnlichkeit mit der Echten Zypresse, wurde die Scheinzypresse im 19. Jahrhundert noch mit ihr in einer Gattung zusammengefasst, obwohl beide Gewächse aus unterschiedlichen Klimazonen kommen. Scheinzypressen stammen aus Ostasien und Nordamerika und Echte Zypressen aus Mittelamerika, Nord-West-Afrika und wärmeren Teilen Asiens. Eine Scheinzypresse kann eine Wuchshöhe von 25 m und mehr erreichen.
Die Pflanzengattung Chamaecyparis zählt in Deutschland zu den beliebtesten Heckenpflanzen. Eine höchst interessante Abwandlung, das Laub betreffend, weist die Chamaecyparis obtusa auf. Wegen ihrer wellenartigen Zweige wird diese Scheinzypressenart auch Muschelzypresse genannt. Die Chamaecyparis lawsoniana trägt ihren Namen zu Ehren des Botanikers Peter Lawson aus Schottland. Das Heimatgebiet dieser größten aller Scheinzypressenarten liegt im nordwestlichen Kalifornien und im Süd-Westen Oregons, deshalb wird sie auch als Oregonzeder bezeichnet.
Je nach Art, kann die Wuchsform kugel- oder säulenartig sein. Ähnlich wie die Thuja Smaragd, überzeugt die Chamaecyparis lawsoniana mit ihrer überaus schlanken und gleichmäßigen Wuchsform, so dass Breitenrückschnitte zum größten Teil entfallen können.
Das Laub aus der Nähe betrachtet
Die Büschel der Scheinzypresse wirken im Gegensatz zu denen der Thuja occidentalis erheblich filigraner. An einem Zweig sind viel mehr Verästelungen vorhanden. Ein Vergleich in direkter Nähe lässt einen Thujazweig als grob strukturiert erscheinen. Scheinzypressen behalten zudem im Winter die gleiche Laubfarbe wie im Sommer. Bei Thujen gibt es Farbunterschiede, denn während der Sommermonate leuchtet das Grün ihrer Nadeln heller. Die einzige Ausnahme bildet die Thuja Smaragd, die auch im Winter ihr frisches Laubgrün behält.
Mit der Nase den Unterschied bestimmen
Sowohl Scheinzypressen als auch Thujen besitzen ätherische Öle, die jeweils ihre typischen Duftnuancen verströmen. Das Aroma tritt besonders intensiv auf, wenn das Laub zwischen den Fingern zerrieben wird. Die Nadeln einer Scheinzypresse riechen dann wie eine Zitrone. Eine Thuja occidentalis duftet dagegen wie eine Mischung aus Apfelmus und Gewürznelken, weshalb dieses Aroma sehr gerne in der Weihnachtszeit Verwendung findet.
Die Standortbedingungen von Thuja und Scheinzypresse
Thujen vertragen mehr Schatten als Scheinzypressengewächse und bevorzugen einen nährstoffreicheren Boden. Besonders als Heckenpflanzen sollten Thujen deshalb ausreichend Nährstoffe zur Verfügung gestellt bekommen. Wenn die Pflanzen auf engem Raum beieinander wachsen, machen sie sich sonst die zur Verfügung stehenden Nährstoffe streitig. Es empfehlen sich Langzeitdünger wie Hornspäne oder Urgesteinsmehl.