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Thuja Occidentalis

In den Gärten Mitteleuropas ist die Thuja Occidentalis die beliebteste Heckenpflanze.

Die deutsche Bezeichnung Abendländischer Lebensbaum für die Thuja bezieht die komplette westliche Welt mit ein, denn ursprünglich stammt das Gewächs aus Ost-Kanada und dem Nord-Osten der USA, dort vor allem aus den Gegenden rund um die Great Lakes. Die Thuja Occidentalis gehört zur Ordnung der Koniferen und zur Familie der Zypressengewächse. Die Nutzung als Ziergewächs erfolgt zumeist zur Garteneinfriedung und auf Friedhöfen.

Thuja Smaragd

Thuja Occidentalis Lebensbaum in Einzelstellung
Thujen in Einzelstellung

In der Gattung Lebensbäume werden die diversen Thuja-Arten zusammengefasst.
Je nach Sorte weicht die Höhe, die Breite und die Schnelligkeit des Wuchses voneinander ab.

Auch die Farbe des Laubes kann von Dunkelgrün bis in Gelbliche tendieren.
Die Thuja Smaragd bleibt zum Beispiel verhältnismäßig schlank, wächst nur langsam und besitzt, wie der Name schon verrät, frischgrüne Nadeln. Menschen, die nicht so gerne Thuja schneiden, sollten deshalb die Sorte Thuja Smaragd kaufen.

Die Borke der Thuja besitzt eine orangebraune Oberfläche und weist längliche Risse auf. Die Zweige hängen meist etwas nach unten und die Spitzen sind leicht gedreht. Als einhäusig getrenntgeschlechtliches Gewächs, entwickelt ein einziger Thujabaum sowohl weibliche als auch männliche Zapfen. In den erheblich größeren weiblichen Thujazapfen befinden sich bei Fruchtreife länglich geformte, rötliche Samen.

Thuja Columna

Sehr alte Thuja occidentalis Bäume

Der Abendländische Lebensbaum behält als immergrünes Gewächs auch über den Winter sein schuppenförmiges Laub und setzt somit abwechslungsreiche farbige Akzente im Garten, wenn andere Sträucher und Bäume keine Blätter mehr besitzen. Eine Hecke aus Thuja Occidentalis bleibt das ganze Jahr über blickdicht. Je nach Art und Wuchsfreude beträgt der Zuwachs pro Jahr zwischen 10 und bis zu 40 cm, wie etwa bei der Riesenthuja, die eine stattliche Höhe von 40 Metern erreichen kann. In ihrer Heimat schnitzten einst die Indianer aus ihrem Holz ihre Kanus und ihre Totempfähle.

Thujen wachsen als Säule, deshalb können Hecken ziemlich schmal gehalten werden. Der Handel bietet Containerpflanzen in Wuchshöhen von 20 cm bis über 1 m an. Wegen ihrer leichten Pflege kommt häufig Thuja Columna zum Einsatz. Diese Lebensbaumart besitzt eine regelmäßige Form mit dichtem Laub. Die Maximalhöhe liegt bei 5 bis 8 m. 15 bis 30 cm schafft das Gewächs pro Jahr. Die Breite beschränkt sich auf etwa einen Meter, manchmal bleibt das Maß sogar darunter. Dunkelgrün und glänzend präsentiert sich das Laub das ganze Jahr über.

Die wichtigsten Punkte zur Thuja-Pflege:

  • Die besten Plätze für Lebensbäume verfügen über Halbschatten oder den ganzen Tag direkte Sonne.
  • Zweimal im Jahr Thuja Hecke schneiden bedeutet ein kräftiger Erstschnitt im zeitigen Frühjahr und ein Korrekturschnitt etwa Ende Juni.
  • Thuja-Pflanzen vertragen keine Trockenheit, deshalb muss unbedingt auf eine ausreichende Feuchtigkeit des Bodens geachtet werden.
  • Es darf kein Frost und kein allzu starker Sonnenschein sein, um Thuja schneiden zu können.

Thuja schneiden

Überaus beliebt ist derzeit die Thuja Smaragd. Ihr schlanker Wuchs trägt zu ihrer Popularität bei. Diese Thuja-Art wächst zudem sehr langsam, deshalb wird ein Rückschnitt erst nach verhältnismäßig langer Zeit notwendig. Nachteilig wirkt sich dieses geringe Wachstum lediglich bei Jungpflanzen aus, bis sie ihre gewünschte Größe erreicht haben. Die Thuja columna ist dagegen erheblich wuchsfreudiger. Das betrifft aber nur die Höhe und nicht so sehr die Breite, denn die liegt auch bei schon älteren Gewächsen bei 60 bis 100 cm, so dass bei einer Heckenbepflanzung auf einen Breitenschnitt verzichtet werden kann.

Tipp:
Keine Geduld, den Thujen beim Wachsen zuzusehen? Dann die schnellwachsende Sorte Columna wählen.

Je nachdem, wie hoch die Hecke maximal wachsen soll, bedarf es nur einen Höhenschnitt und ein paar leichte Korrekturen an der Seite. Beim Schneiden sollten Lebensbäume ihre natürliche Form in groben Zügen behalten, also unten immer etwas breiter lassen als oben. Bei einem kerzengeraden Schnitt behindern die oberen Zweige den Lichteinfall für die unteren Äste. Lichtmangel ist der Hauptgrund, wenn eine Thuja unten verkahlt.

Der Schnitt darf zudem niemals bis in die inneren braunen Pflanzenteile erfolgen. Es muss immer noch grünes Laub an einem frisch geschnittenen Thujazweig sein. Ein Rückschnitt darüber hinaus hätte höchstwahrscheinlich ein dauerhaftes Loch zur Folge, was sicherlich die Freude trübt am im eigenen Garten wachsenden Thuja Occidentalis.

Thuja occidentalis als Einzelpflanze

Thuja occidentalis Einzelpflanzen
Thuja occidentalis als Einzelpflanzen

Die Verwendung von Lebensbäumen erstreckt sich überwiegend auf die Anpflanzung als Hecke, um für Blick- und Windschutz zu sorgen. Weniger üblich ist dagegen die Variante als Solitär. Dabei machen Thujen aufgrund ihres kerzengeraden Wuchses in der Einzelstellung eine sehr gute Figur.

Inmitten eines freien Platzes kommt ein Lebensbaum zur vollen Entfaltung. Es besteht zudem die Möglichkeit, Thujen in gebührendem Abstand entlang eines Weges oder einer Einfahrt zu pflanzen. Das Breitenwachstum hält sich im Vergleich zu anderen Bäumen in Grenzen, so dass auf Rückschnitte meist komplett verzichtet werden kann.

Gegebenenfalls sollte beim Kauf auf die maximal zu erreichende Wuchshöhe geachtet werden, damit der Baum später die gewünschte Größe einnimmt. Wer einen stattlichen Lebensbaum bevorzugt, entscheidet sich am besten für die Sorte Brabant, zumal sie den höchstmöglichen Zuwachs pro Jahr garantiert.

Der perfekte Lebensraum für Thujagewächse

Ein Schattendasein entspricht nicht den Gepflogenheiten einer Thuja-Pflanze. Der vorgesehene Standort sollte angesichts dieser Tatsache in der Sonne oder zumindest im Halbschatten liegen. Trockenheit wirkt sich sehr negativ auf die Pflanze aus.

An ihren natürlichen Habitaten nimmt die Thuja sogar mit Sumpfgebieten oder seichten Gewässerrändern vorlieb. Dort steht kostbares Nass hinreichend zur Verfügung. Damit das Erdsubstrat bei heimischen Thujen langsamer austrocknet, empfiehlt sich das Auftragen einer dicken Mulchschicht, die Feuchtigkeit hält. Eingearbeiteter Kompost erfüllt den gleichen Zweck. Bei Trockenperioden sind tiefgründige Wässerungen jedoch unerlässlich.

Bezüglich des ph-Wertes eignet sich ein neutrales bis leicht saures Milieu am besten. Wenn es sich auch noch um einen kalkhaltigen Boden handelt, bestehen ideale Voraussetzungen für ein langes Thujaleben.

Weiterführende aktuelle Artikel zum Themenbereich Thuja occidentalis finden Sie in unserem Blog oder in den einzelnen Kategorien in der Sidebar.

Literaturtipp in englischer Sprache:
www.na.fs.fed.us/pubs/silvics_manual/Volume_1/thuja/occidentalis.htm


Thuja in der Homöopathie

Die Bezeichnung Lebensbaum passt sehr gut zum Einsatz von Thuja in der Homöopathie, deren Grundlage der deutsche Arzt Samuel Hahnemann im 18. Jahrhundert schuf. Der Vater der Homöopathie sprach Thuja sogar eine außerordentlich hohe Wirkkraft zu.

Die Entstehungsgeschichte der Homöopathie

Samuel Hahnemann war nach zehnjähriger Arbeit als Mediziner von den damaligen Behandlungsformen mehr als enttäuscht und gab seine Tätigkeit auf. Um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, übersetzte er medizinische Schriften. Dabei stieß er auf Ausführungen zur heilenden Wirkung von Chinarinde.

Neugierig geworden, startete Hahnemann Selbstversuche und stellte fest, dass die Chinarinde bei ihm als gesunden Menschen genau die Symptome der Krankheit hervorruft, gegen die Chinarinde wirken soll. Nach weiteren Forschungsarbeiten mit anderen Substanzen, unter anderem auch mit dem Pflanzensaft der Thuja occidendalis, war Hahnemann der festen Überzeugung, dass Krankheiten mit dem Ähnlichkeitsprinzip geheilt werden können, wobei winzige Dosen der verwendeten Essenzen genügen.

Diese vollkommen andersartige Medizin nannte Hahnemann Homöopathie, eine Zusammensetzung der lateinischen Wörter „homoios“ für gleichartig und „pathos“ für Medizin.

Thuja als homöopathisches Mittel

Thuja Occidentalis Hecke
Wirkstoffe der Thuja occidentalis werden oft als homöophatisches Mittel eingesetzt

Versuche bestätigten Hahnemanns Vermutung, dass entgegengesetzte Mittel bei Erkrankungen keine Linderung verschaffen und dass Gleiches mit Gleichem zu behandeln besser wirkt. Bei den in der Homöopathie verwendeten Substanzen, die vorwiegend von Pflanzen stammen, handelt es sich häufig um Gifte, so wie bei der Thuja occidentalis.

Das im Lebensbaum vorhandene Nervengift Thujon löst Schwindel, Brechreiz, epileptische Krämpfe, Halluzinationen und Wahnvorstellungen aus. In schlimmen Fällen kommt es zu Leber- und Nierenschäden oder führt zum Tod. Das Holz, die Früchte und die Zweigspitzen sind besonders hoch mit toxischen Substanzen angereichert. Bei Berührung mit der Haut verursacht der Pflanzensaft zudem bei vielen Menschen allergische Reaktionen, was sich an Rötungen und starken Hautreizungen zeigt.

Um den Pflanzensaft der Thuja in der Homöopathie verwenden zu können, muss er zunächst stark verdünnt werden, weil er sonst Vergiftungserscheinungen hervorruft. Grundsätzlich arbeitet die Homöopathie mit Potenzen, was sich auf den Verdünnungsgrad eines Mittels bezieht. Je nach Anwendungsgebiet wird eine andere Potenz empfohlen.

Zur Herstellung des homöopathischen Mittels Thuja finden ausschließlich die Triebspitzen Verwendung. Die günstigste Sammelzeit liegt noch vor der Frühjahrsblüte.

In der Homöopathie Thuja anwenden

Weil Thuja auf die menschliche Haut reizend wirkt, wird Thuja in der Homöopathie gemäß des Ähnlichkeitsprinzips vor allem bei Hautproblemen eingesetzt.

Bei den nachstehenden Beschwerden soll Thuja eine heilende Wirkung besitzen:

Haut:

  • Ekzeme, Pusteln, Akne, Flechten, Polypen, Herpes
  • Warzenbildung
  • eiternde Geschwüre, Ausschläge und Gürtelrose
  • übermäßige Schweißabsonderung sowie übelriechender Schweiß

Geschwächtes Immunsystem:

  • vor allem nach Impfungen

Urologische Erkrankungen:

  • Harnröhrenentzündung
  • Prostatabeschwerden

Erkrankungen im Mund, Hals und Rachen:

  • Zahnfleischentzündungen
  • Nebenhöhlenentzündungen
  • Erkältungskrankheiten

Sonstige Beschwerden:

  • Kopfschmerzen
  • Rheuma
  • Asthma

Psychische Erkrankungen:

  • Ängste
  • fehlendes Selbstbewusstsein
  • zwanghaftes Verhalten
  • Wahnvorstellungen
Hinweis zur Verwendung von Thuja als homöopathisches Mittel:

Es empfiehlt sich, auf eine Selbstmedikation zu verzichten und vor der Verwendung von Thuja-Präparaten einen Arzt oder einen Heilpraktiker zu befragen. Die Wirkung von homöopathischen Mitteln ist nach wie vor umstritten, weshalb bei schwereren Erkrankungen unbedingt ein Arzt aufgesucht werden sollte!


 Thuja occidentalis Globuli

Der Ursprung der Thuja occidentalis liegt in den nord-östlichen Regionen Nordamerikas. Schon zu früheren Zeiten waren die dort ansässigen Indianerstämme von der Wirkung der Thuja-Substanzen in der Kräutermedizin überzeugt. Bei Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen sowie zahlreichen anderen Beschwerden verabreichten die Medizinmänner die Inhaltsstoffe von jungen Zweigen, um Krankheiten zu heilen. Thuja galt auch noch als effektives Mittel gegen lästige Warzen. Die Erkenntnisse der amerikanischen Ureinwohner besitzen auch heute noch in der Pflanzenheilkunde zum größten Teil ihre Gültigkeit.

Die „Kügelchen“ der Alternativmedizin

Die Bezeichnung Globuli umschreibt eine Darreichungsform in der Alternativmedizin. Aus dem Lateinischen lässt sich der Begriff Globuli mit Kügelchen übersetzen, was tatsächlich der Form des homöopathischen Heilmittels entspricht. Der Anwendungsbereich von Thuja occidentalis Globuli erstreckt sich über Erkältungskrankheiten bis zu Entzündungen der Nebenhöhlen und des Zahnfleisches. Darüber hinaus kommen Thuja Globuli bei Warzen, Flechten und vielen anderen Hauterkrankungen sowie bei Rheuma, Verdauungsschwäche und bei depressiven Verstimmungen zum Einsatz. Thuja wird in seltenen Fällen auch als Tinktur oder Salbe angewandt.

Einteilung der Potenzen

Globuli liegen ebenfalls dem Ähnlichkeitsprinzip zugrunde. Die Wirkung ist jeweils mit der Potenzierung verknüpft. Um die toxische Wirkung einer Substanz zu drosseln, bedarf es einer starken Verdünnung der Urtinktur. Sind Globuli mit D12 gekennzeichnet, handelt es sich um eine Niedrigpotenz, die auch von Laien eingesetzt werden kann. Bei D30 ist die Rede von einer Hochpotenz, die bei überempfindlichen Patienten am besten wirkt. Die Verordnung von D30 – Globuli darf nur von einem Homöopathen erfolgen.

Der Thuja-Typ

Bei der Verabreichung von Globuli tritt nicht nur die auftretende Krankheit in den Vordergrund, sondern auch die personenbezogenen Merkmale, die nach Auffassung der Homöopathie bei der Konstitution eines Menschen eine herausragende Rolle spielen. Die jeweilige Person wird mit der Einnahme der entsprechenden Globuli insgesamt widerstandsfähiger und somit gesünder. Der Thuja-Typ zeichnet sich durch nachstehende Besonderheiten aus:

  • Ein sensibles und ängstliches Wesen
  • Geringes Selbstbewusstsein bis zur Überzeugung, überhaupt keinen Selbstwert zu besitzen.
  • Meist geprägt von Kindheitstraumata und immer auf der Hut, diese so gut wie möglich zu verbergen.
  • Anderen Personen gegenüber keinerlei Offenbarung.
  • Wirkung auf die Mitmenschen: kalt, berechnend und ohne jegliches Mitgefühl.
  • Nicht selten wird Alkohol zur Betäubung eingesetzt.
  • Mögliche Konsequenzen: Melancholie, Schwermut, leichte bis schwere Depressionen und in schlimmen Fällen Suizid.

Thuja occidentalis Globuli besitzen nach Meinung der Homöopathen auf die genannten Charaktermerkmale eine positive Wirkung, was den Allgemeinzustand erheblich verbessert. Dadurch reduziert sich das Risiko für psychische und körperliche Folgeerkrankungen.